"Wir wurzeln alle im Alltage.
Seine Gewohnheiten machen für die
meisten schlechthin das Leben aus.
In diesem Alltag, den bloss der unbesonnene
Élegant des Geistes bespöttelt, liegt etwas
sehr Grosses ... liegt unsere Cultur."
Michael Haberlandt: Cultur im Alltag. Wien 1900.



Dienstag, 27. August 2013

TERMINSACHE NR. 39: Orte des Konsums. Historische Warenhäuser und Geschäfte in der Innenstadt - Eine Wiener Stadtexpedition


Warenhaus Neumann, um 1906 
© Archiv Susanne Breuss


Im Herbst gibt es wieder die von mir und Andreas Nierhaus gemeinsam durchgeführte Stadtexpedition (= eine Veranstaltungsreihe des Wien Museums) zum Thema "Orte des Konsums. Historische Warenhäuser und Geschäfte in der Innenstadt". Die Route beginnt in der Kärntner Straße und endet in der Herrengasse, sie führt entlang von konsum- und architekturhistorisch interessanten baulichen Manifestationen des Wiener Handels. Unter anderem geht es um die Entwicklung und Bedeutung des Schaufensters für die moderne Konsumkultur, um spezielle Wiener Eigenheiten in der Handelsstruktur und Geschäftsarchitektur und um die Frage, was es bedeutet, wenn ein Industrieller gegenüber der Stephanskirche einen Konsumtempel hinstellt.     

Freitag, 22. November 2013
16 Uhr (Dauer: etwa 2-2,5 Stunden)
Treffpunkt: Kärntner Straße 26 (vor Firma Lobmeyr), 1010 Wien
Kosten: EUR 10,-
Beschränkte Teilnehmerzahl, Anmeldung unbedingt erforderlich:
service@wienmuseum.at oder (+43-1)505 87 47-85173 (Mo bis Fr, 9-13)
Die Stadtexpedition findet bei jedem Wetter statt!

Zur Abbildung:
Das nach Plänen von Otto Wagner erbaute Warenhaus Neumann auf der Kärntner Straße Nr. 19 war auf Herren- und Knabenkonfektion spezialisiert. Als der Neubau 1896 eröffnet wurde, betonte man den "weltstädtischen Charakter des Etablissements" wie er "großstädtischer nicht gedacht" werden könne - ein Beleg dafür, wie sehr Warenhausbauten als Signifikanten moderner Urbanität wahrgenommen wurden. Die Zeitgenoss/inn/en waren speziell von den imposanten Auslagen beeindruckt. Auch die elektrische Beleuchtung, die in der Dunkelheit "ein Wunderwerk von geradezu fascinierender Wirkung" bot, galt - in einer Zeit, in der es in der Nacht noch vergleichsweise dunkel und elektrisches Licht im öffentlichen Raum noch neu und selten war - als Sensation und Sehenswürdigkeit.
Nach Kriegsschäden wurde der Bau 1949 abgerissen, heute befindet sich dort das Kaufhaus Steffl. 


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